Recruiter sind aktuell gefragt wie nie zu vor. Auf einem sich stetig wandelnden Arbeitsmarkt mit hohem Fachkräftemangel ist die Vermittlung von qualifizierten Arbeitskräften in den Mittelpunkt des HR-Managements gerückt. Der technologische Fortschritt und die sich ändernden Arbeitsmarktbedingungen machen aber auch eine laufende Anpassung der Recruiting-Strategien erforderlich. Am Ball bleiben, lautet die Devise. Welche Recruiting Trends erzielen also derzeit die besten Ergebnisse? Darauf wollen wir in diesem Blog-Artikel einen Blick werfen.
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Künstliche Intelligenz in Recruiting-Prozessen
Die KI führt die Riege der Top Five an, denn sie ist der Trend mit der aktuell rasantesten Entwicklung. Technologien wie Machine Learning oder Natural Language Processing werden in Zukunft eine immer größere Rolle im HR-Management spielen. Sie können helfen, wertvolle Zeit und Kosten zu sparen, indem Recruiting-Prozesse automatisiert werden. Die KI wird also zu einer Veränderung des klassischen Recruiter-Berufsbildes führen, denn durch ihren Einsatz kann der/die Recruiter:in das Auffinden qualifizierter Fachkräfte, die Sichtung der Lebensläufe und eine entsprechende Einstufung der Kandidaten an die künstliche Intelligenz "outsourcen". Chatbots können eingesetzt werden, um erste Bewerberfragen zu beantworten oder um die Jobsuchenden automatisch mit weiterführenden Informationen im Bewerbungsprozess zu versorgen.
Nähe trotz räumlicher Distanz: Remote-Recruiting
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind die meisten von uns an Video-Calls gewöhnt. Für die Personalbeschaffung ist Video-Recruiting dann wichtig, wenn sich Bewerber und Interviewer nicht persönlich treffen können. Was früher zum Ausschluss einer Zusammenarbeit geführt hätte, stellt heute längst kein Problem mehr dar. Viele Vorstellungsgespräche werden zunächst remote geführt. Diese Art des Job-Interviews ist zwar kein vollwertiger Ersatz für ein persönliches Gespräch, verschafft der Personalabteilung aber wichtige Informationen über die Soft-Skills der Bewerbungskandidat:innen und liefert erste Eindrücke zur Kommunikationsfähigkeit und zum Auftreten der Bewerber. Je nach technischer Ausstattung, familiärem Umfeld und Affinität zu Online-Gesprächen kann das Remote-Interview für den/die Bewerber:in weniger oder mehr Stress bedeuten.
Die Rolle der sozialen Medien im Recruiting-Prozess
Social Media gehört längst zu unserem Alltag und da Recruiter:innen im stillen Kämmerlein kein Personal finden werden, müssen sie sich dort aufhalten, wo die meisten Menschen zu finden sind. Dazu gehören neben Messen und Kongressen auch die Social-Media-Plattformen. Dort gilt es zunächst, das eigene Unternehmen bestmöglich zu präsentieren und sich ein Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten, um das Interesse potenzieller Bewerber:innen auf sich zu ziehen. Arbeitgeber:innen können aber auch über soziale Netzwerke wie beispielsweise LinkedIn, XING oder Facebook direkt mit ihren Wunschkandidat:innen in Kontakt treten. Zudem sollten Mitarbeiter:innen ermutigt werden, ihre eigenen Netzwerke zu nutzen, um geeignete Kandidat:innen zu empfehlen. Ein Prämien- oder Bonussystem für erfolgreiche Empfehlungen schafft einen zusätzlichen Anreiz, dies zu tun. Social-Recruiting ist und bleibt auch im Jahr 2023 ein wichtiger Baustein des HR-Managements, da so eine deutlich größere Bewerberanzahl angesprochen werden kann. Die Reichweite des Unternehmens erhöht sich.
Diversität und Inklusion
Eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die für alle Menschen offen und zugänglich ist, ist für ein modernes Unternehmen unerlässlich, stellt aber auch für so manchen eine neue Herausforderung dar, bei der man über den Tellerrand hinausschauen muss. Nur auf diese Weise ist es aber möglich, wirklich alle potenziellen Bewerber:innen anzusprechen und für ein zeitgemäßes Image zu sorgen, denn geschlechterspezifische Voreingenommenheit oder Benachteiligung aufgrund Herkunft sollte ohnehin längst der Vergangenheit angehören. Vielfalt und Inklusion wirken sich auf die Stimmung am Arbeitsplatz und somit direkt auf die Produktivität der Mitarbeiter:innen aus. Für das Recruiting bedeutet Diversität und Inklusion im ersten Schritt, dass verstärkt auf sprachliche Inklusion geachtet werden muss, beispielsweise, indem geschlechtergerechte Stellenanzeigen verfasst werden. Das Thema Diversität und Inklusion ist damit natürlich nicht abgehandelt, es betrifft nahezu jeden Unternehmensbereich und muss individuell Schritt für Schritt Einzug in jede Abteilung halten.
Sich von den Mitbewerbern abheben: das Employer Branding
Der Begriff Employer Branding umschreibt die "Arbeitgebermarke". Unternehmen müssen sich am Markt als attraktive Arbeitgeber positionieren, um potenzielle Bewerber:innen von sich zu überzeugen. Gezielte Marketing-Kampagnen und positive Bewertungen aus der eigenen Belegschaft sind nur zwei Beispiele aus einem schier unerschöpflichen Fundus an Möglichkeiten, die Unternehmensidentität zu stärken und auszubauen. Betriebe, die viel Wert auf die Ausgestaltung ihres Employer Brandings legen, können sich im Wettbewerb um die besten Talente einen Vorteil verschaffen.
Fazit: Aktiv Recruiting-Prozesse optimieren lohnt sich
Der Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird sich Studien zufolge bis 2030 noch weiter verschärfen. Für Arbeitnehmer:innen, die bereit sind, ihren Job zu wechseln, ist dies eine komfortable Situation, in der sie verschiedene Arbeitgeber:innen vergleichen und den besten auswählen können. Unternehmen, die sich neuen Trends nicht verschließen, ihre Technologien anpassen und eine offene Einstellung jedem Menschen gegenüber haben, werden daher bei der Personalakquise immer erfolgreich sein.
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