Die Autorin Tanja Herrmann- Hurtzig hat durch ihre 20-jährige Berufserfahrung als Personalleiterin einen geschulten Blick für die Karriere im Bewerbungsprozess. Das Team von Perfect Jobs ist durch die langjährige Expertise der Autorin auf Tanja Herrmann- Hurtzig aufmerksam geworden. Ihre perfekt abgestimmten Themenbereiche und ihre lehrreichen Inhalte haben das Team überzeugt, eine Kooperation mit der Autorin einzugehen. In diesem Blog Artikel lernst du wie du bei Vorstellungsgesprächen besser mit deiner Nervosität umgehen kannst und welche Faktoren für unsere Nervosität verantwortlich sind. In unserem Blog Artikel erwarten Dich folgende Inhalte: 1. Nervosität kontrollieren: Geht das überhaupt? 2. Ausflug in die Psychologie: Was uns Angst macht und warum Faktor 1: Stressoren Faktor 2: Körperliche Stressreaktionen Faktor 3: Die innere Haltung Stefan Brandt ist Psychologe und Experte für Stressprävention. Mit ihm gemeinsam habe ich mir angesehen, was genau uns an Vorstellungsgesprächen so große Angst macht und wie wir lernen können, diese stressigen Situationen besser zu meistern. Meine eigene, langjährige Erfahrung im Personalwesen hat mir gezeigt, dass es in Vorstellungsgesprächen oft nicht auf "richtig" oder "falsch" ankommt, sondern auf den sozial kompetenten und souveränen Umgang mit Situationen oder Fragen. Und so verhält es sich auch mit der Angst, die uns überfallen kann, wenn wir vor einem wichtigen Jobinterview stehen. Die Frage lautet also: Wie können wir mit Angst und Nervosität besser umgehen?
Nervosität kontrollieren: Geht das überhaupt?
Hier liegt meiner Erfahrung nach schon der Hund begraben. Nervosität entzieht sich jeglicher Kontrolle. Um das zu verdeutlichen, müssen wir die Perspektive wechseln: Stress und Nervosität sind keine lästigen Übel, nein, sie haben einen Sinn. Fließt nämlich Adrenalin durch unsere Adern, macht uns das wach, aufmerksam und gespannt. Wir sind höchst leistungsfähig. Unser Ziel kann es demnach nicht sein, völlig entspannt oder gar schlaff in einem Vorstellungsgespräch zu sitzen, oder? Genau, und deswegen geht es nicht darum, die Nervosität einzusperren, sondern darum, sie freizulassen. Um alle folgenden Überlegungen abschließend verstehen und beherzigen zu können, musst Du Dir mit diesem Wissen zunächst eine Grundlage schaffen. Und das machst Du so: Nimm Deinen Stress oder Deine Nervosität vor dem Jobinterview als einen Zustand an, der zum Leben dazugehört. Dein Körper signalisiert Dir und im Übrigen auch der Außenwelt(!), dass Dir der Job sehr wichtig ist und dass Du Dein Ziel gerne und mit großem Einsatz erreichen möchtest. Er macht Dich fit, damit Du im entscheidenden Moment gut sein kannst! Du hast noch keinen Termin für ein Vorstellungsgespräch? Dann aber los! Perfect Jobs hat großartige Jobs für großartige Menschen! Registriere Dich noch heute!
Ausflug in die Psychologie: Was uns Angst macht und warum
Gib Dir für den Prozess der Akzeptanz ruhig etwas Zeit. So ein Perspektivwechsel vollzieht sich nicht von heute auf morgen und ist keinesfalls einfach. Zusätzlich möchte ich Dir mit diesem kleinen Psychologie-Exkurs ermöglichen, Dein Stressmanagement im Anschluss an den Perspektivwechsel weiter zu verbessern. Hierfür sehen wir uns drei Faktoren an, die Stress erzeugen können und ich gebe Dir Tipps, wie Du Dir selbst helfen kannst.
Faktor 1: Die Stressoren
Als Stressoren bezeichnen wir diejenigen Faktoren, die von außen kommen. Diese Stressoren erleben wir als Bedrohung und steinzeitliche Automatismen werden aktiviert. Evolutionär gesehen geht es dann ums blanke Überleben. Nun ist ein Vorstellungsgespräch aber in den seltensten Fällen lebensbedrohlich. Die Automatismen signalisieren uns trotzdem Gefahr. In Bezug auf ein Vorstellungsgespräch könnte das beispielsweise heißen, dass Du vor einem Komitee sprechen musst, das Dir unbequeme Fragen stellt und Dich daraufhin beurteilt.
Deinen Stressoren kannst Du den Schrecken nehmen, indem Du Dich im Coaching gut auf Dein Interview vorbereitest. Informiere Dich gern auf meiner Website über meine Angebote zum Thema Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch!
Vorab ein paar Tipps für die schnelle Erste Hilfe:
Sei Dir bewusst, dass es sich bei Deinem Jobinterview um ein Gespräch auf Augenhöhe handelt. Mach Dich nicht klein. Auch Du darfst Fragen stellen und bist nicht in einer Bittsteller-Position.
Versuche die Gesprächsteilnehmer nicht nur als Komitee zu sehen, das gleich sein Urteil über Dich fällen wird. Sieh sie als Deine Unterstützer. Sie helfen Dir bei der Einschätzung, ob Du in das Unternehmen passt und ob Du dem Job gewachsen bist.
Wenn Du Dir über Deine Ziele, Stärke und Schwächen im Klaren bist und Dir darüber bewusst wirst, was Du kannst und was Du willst, kann Dich keine Frage mehr aus dem Konzept bringen.
Faktor 2: Körperliche Stressreaktionen
Hektische Flecken, zitternde Hände, Schwindel, schneller Herzschlag und eine veränderte Stimmlage sind nur ein paar von vielen möglichen Reaktionen unseres Körpers. Das alles "geschieht" mit uns, weil unser vegetatives Nervensystem angeregt wird und wir unbewusst in den Kampf- oder Fluchtmodus wechseln, wenn wir uns bedroht fühlen. Wenn Du die Tipps für die Stressoren beherzigst und umsetzt, ist das schon die halbe Miete, weil Du das Umfeld nicht mehr als so gefährlich erlebst, wie zuvor. Zeigen sich dennoch die körperlichen Reaktionen - und das werden sie gelegentlich - habe ich noch einige wertvolle Anregungen für Dich:
Du kannst Deine Atmung bewusst steuern. Achte darauf länger aus- als einzuatmen (z.B. beim Einatmen bis vier zählen, beim Ausatmen bis acht). So beruhigst Du Deine schnelle Kampf- und Fluchtatmung, die Du ja gar nicht benötigst.
Wenn Du weißt, dass Du vor Bewerbungsterminen unter starker körperlicher Anspannung leidest, erlerne eine von zahlreichen Entspannungstechniken und übe sie gut, damit Du sie im Bedarfsfall schnell anwenden kannst.
Informiere Dich gegebenenfalls bei Deiner gesetzlichen Krankenkasse, für welche Stresspräventionskurse die Kosten übernommen werden.
Gehe im Gespräch ruhig proaktiv mit Deiner Nervosität um, aber achte auch darauf, sie positiv für Dich zu nutzen. Sie signalisiert nämlich, dass Dir etwas an dem Job liegt.
Faktor 3: Die innere Haltung
Wir führen nicht jeden Tag ein Vorstellungsgespräch und sind an diese Situation schlicht und einfach nicht gewöhnt. Wir sollten sie aber auch nicht schlimmer machen, als sie ist. Und da landen wir bei unserem Hang zum Schwarzmalen. Den haben wir alle, beinahe ausnahmslos, richtig? Wir malen uns in düsteren Farben aus, was nicht alles passieren könnte. Meiner Erfahrung nach geschieht meist gar nichts von all dem. An dieser Stelle setzt Du an, um Deine innere Haltung zu verbessern und zu stärken. Hier meine Tipps:
Halte Dir vor Augen, dass Dir Menschen gegenübersitzen werden, die alle schon in der gleichen Situation waren. Sie können sich gut in Dich hineinversetzen.
Wenn Du im Bewerbungsgespräch sitzt, hast Du die erste Hürde schon geschafft. Das Unternehmen interessiert sich für Dich. Nimm es als Kompliment!
Etwas ist trotzdem schief gelaufen? Zermartere Dir nicht den Kopf. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat es einen Sinn.
Zur Entwicklung einer stabilen inneren Haltung im Vorstellungsgespräch gehört für mich zusätzlich das Bewusstsein, dass es sehr oft nicht um die "richtige" oder "falsche" Beantwortung von Fragen geht. Dies kann man gut am Beispiel der gefürchteten "Stress-Fragen" sehen. Ob diese zielführend sind, sei dahingestellt. Eingesetzt werden sie dennoch häufig. Bei Stress-Fragen handelt es sich um Fragen wie:
Wo sehen Sie Ihre Stärken und wo Ihre Schwächen?
Warum sollten wir Sie einstellen?
Wieso wollen Sie wechseln?
Warum haben Sie so lange studiert?
Die Liste dieser Druck verursachenden Fragen ist lang. Hab keine Angst vor ihnen und ganz wichtig: Denke niemals, Du müsstest Dich rechtfertigen. Wichtig ist für den Arbeitgeber einzig und allein zu sehen, wie Du mit diesen kleinen Tests umgehst, ob Du sie souverän und ehrlich meisterst oder Dich in die Ecke gedrängt fühlst. Ein bisschen psychologisches Geschick ist hier schon erforderlich. Mit diesen Tipps, die sich auf die oben genannten Beispiel-Stress-Fragen beziehen, funktioniert es beim nächsten Mal bestimmt:
Wenn Du über Deine Schwächen sprichst, stellst Du Dich nicht selbst an den Pranger. Du formulierst die Antwort so, dass Dein Lernwille und Dein Entwicklungspotenzial daraus hervorgehen.
Achtung, bei dieser Frage sind nicht Deine Stärken gefragt. Teamfähig und motiviert sind alle Bewerber. Wie Du Dich von Ihnen abhebst, will Dein künftiger Arbeitgeber hier erfahren. Punkte also mit Zusatzqualifikationen oder (wohl überlegten) innovativen Ideen.
Hinter dieser Frage verbirgt sich so einiges: Was stimmt im alten Unternehmen nicht? Mangelt es an Teamfähigkeit, gab es gar Streit? Hier lohnt es sich, offen und ehrlich zu sein. Achte aber darauf, niemals über Kollegen und Arbeitgeber zu schimpfen oder zu lästern. Dass eine Veränderung in Deinem Arbeitsleben eingetreten ist, die Dir nicht gefällt, darf Dein neuer Arbeitgeber aber durchaus wissen.
Sachlich bleiben und nicht rechtfertigen ist die Devise. Du hast sicher einen guten Grund, warum es länger gedauert hat und für den musst Du Dich nicht schämen.
Über die Autorin:
Tanja Herrmann- Hurtzig (Business Coach & Trainerin) entwickelt in Zusammenarbeit mit Fach- und Führungskräften ihren eigenen Bewerbungsansatz.
Durch ihre 20-jährige Berufserfahrung als Personalleiterin hat sie einen geschulten Blick für Ihre Karriere im Bewerbungsprozess. Gemeinsam mit Ihnen erarbeitet sie ein Stellenprofil, das wirklich zu Ihnen passt aus, um den Weg zu Ihrer Wunschjob zu finden. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin zu den Themen Karriere, Bewerbung und die ersten 100 Tage im Job.
Sie bringt ihr Fachwissen aus der Medien- (TV), Luxusgüter- (Kosmetik), Mode- und Finanzbranche ein. Das Coaching-Spektrum wird durch die Fülle an Aus- und Weiterbildungen erweitert.
Kontaktdaten: E-Mail: karriere@herrmann-hurtzig.de
Telefon: + (49) 177 2796446 Video- und Literaturempfehlungen:
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