Produkte, Websites, Briefpapier, Unternehmenslogos: all das und noch vieles mehr braucht ein professionelles Design, dessen ist sich jeder/jede Unternehmer:in bewusst. Wie aber sieht es mit Jobs und deren Inhalten aus? Wie müssen sie konzipiert sein, um attraktiv für neue Mitarbeiter zu sein? Wie müssen Inhalte und Charakter der Arbeitsplätze gestaltet sein, damit Bestandsmitarbeiter zufrieden und motiviert bleiben? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich ein wichtiges Instrument der Personalentwicklung, das Job Design.
In diesem Blog-Artikel erfährst Du, auf welchen vier Säulen gutes Job-Design fußt, was es dabei zu beachten gibt und wie es sich auswirkt.
Folgende Inhalte erwarten Dich:
Job-Simplification: Mit Struktur zu mehr Autonomie und Entscheidungsfreiheit
Das Instrument der Job-Simplification kommt bei sehr komplexen Aufgaben zum Einsatz. Kein/keine Mitarbeiter:in fühlt sich gerne überfordert. Zudem können bei komplizierten Aufgaben oft die Entscheidungsfreiheit und Autonomie des Individuums nicht mehr gewährleistet werden. Das ist dann der Fall, wenn das Projekt groß und kostenintensiv ist. Auf den Mitarbeiter:innen lastet dann ein enormer mentaler Druck, der die Produktivität einschränken kann. Die Job-Simplification bricht einen großen Aufgabenkomplex in viele kleine Einheiten auf, die dann Mitarbeiter:innen zugeordnet werden, die über die entsprechende Expertise verfügen.
Das sind die positiven Auswirkungen der Arbeitsvereinfachung
Mehr Autonomie und Entscheidungsfreiheit durch Anpassung der Aufgaben an die Kompetenzen der Mitarbeiter:innen
Starke Fokussierung auf die Kernaufgaben
Steigerung der Produktivität
Mitarbeiter:innen erfahren Wertschätzung und Respekt und fühlen sich in Ihrer Individualität wahrgenommen
Förderung von konstruktiver Zusammenarbeit und Teamzusammenhalt
Mehr Sinnhaftigkeit durch mehr Verantwortung
Job-Enrichment: Karriereplanung und Weiterentwicklung
Die zweite Säule des Job-Designs ist das Job-Enrichment. Um Jobs attraktiver zu gestalten, sind Weiterbildungs- und Schulungsprogramme unerlässlich. Das Job-Enrichment packt die Weiterentwicklung und Ausbildung der Mitarbeiter:innen ganz pragmatisch und praxisorientiert an. Der Aufgabenbereich der Angestellten wird den Fähigkeiten und Neigungen der/des Einzelnen entsprechend erweitert - und zwar werden sie mit Zusatzaufgaben einer höheren Hierarchiestufe betraut. Mitarbeiter:innen erhalten auf diese Weise mehr Verantwortung und mehr Entscheidungsgewalt. Dabei sollte der/die Arbeitgeber:in darauf achten, dass im Vorfeld ein klares Ziel definiert wird und der/die Mitarbeiter:in weiß, wie er/sie dieses erreichen kann. Das Job-Enrichment kann auch Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen enthalten. Diese sind aber keine Grundvoraussetzung.
Das bewirkt Job-Enrichment
Mitarbeiterbindung durch transparente Karrierechancen
Höhere Motivation durch erreichbare Ziele
Aufstieg in eine höhere Position durch "learning on the job"
Entwicklung neuer Kompetenzen und Wechsel in andere Unternehmensbereiche
Förderung des Engagements
Job-Enlargement: Herausforderung und Work-Life-Balance
Das Job-Enlargement ist ein weiteres probates Mittel, um Jobs attraktiver zu gestalten. Nicht jeder/jede Mitarbeiter:in verfolgt zwangsläufig das Ziel, in eine höhere Position aufzusteigen. Häufig finden Arbeitgeber:innen hier den Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance ganz oben auf der Prioritätenliste. Und das sollte auch respektiert werden. Dennoch kann es demotivierend wirken, über lange Zeit "auf der Stelle zu treten". An diesem Punkt kommt das Job-Enlargement ins Spiel und sorgt für Abwechslung und Motivationserhalt. Mitarbeiter:innen können zusätzliche Aufgaben übernehmen, die aber trotzdem auf das aktuelle Anforderungsprofil passen. So verhindern Arbeitgeber:innen, dass durch jahrelange Routine ein Zustand der Unterforderung eintritt und setzen die Angestellten aber nicht unter Druck, einen bestimmten Karrierepfad einschlagen zu müssen. Natürlich muss die Übernahme von Zusatzaufgaben im beiderseitigen Einverständnis erfolgen.
Das bringt Job Enlargement
Motivationserhalt und Zufriedenheit durch neue Herausforderungen
Ausgeglichene Work-Life-Balances
Kein Zugzwang für Mitarbeiter:innen, die nicht aufsteigen wollen
Weitergabe von Wissen
Neue Impulse in routinierten Abläufen
Job-Rotation: Zusammenarbeit und soziale Interaktion
Menschen sind soziale Wesen. Sie versauern nicht gerne in Einzelbüros und stumpfen ab, wenn sie die immer gleichen Tätigkeiten verrichten. Das muss nicht sein, denn eine weitere Möglichkeit, Jobs attraktiver zu gestalten besteht darin, die Zusammenarbeit und die soziale Interaktion zu fördern. Job-Rotation bedeutet, dass Mitarbeiter:innen systematisch in regelmäßigen Zeitabständen ihre Arbeitsplätze tauschen. Natürlich ist dieses Verfahren nicht für Spezialaufgaben geeignet, aber in vielen Bereichen trotzdem denkbar. Es wird gerne für eher monotone Aufgaben eingesetzt, wie beispielsweise Fließbandarbeiten. Aber auch im Marketing ist es gut vorstellbar. Alle Jobs, die mit sogenannten "Allroundern" besetzt sind, können von einer Job-Rotation profitieren.
Das sind die Vorteile
Intensiverer Austausch unter den Mitarbeiter:innen
Teamübergreifende Zusammenarbeit
Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls
Mehr Motivation, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten
Abwechslungsreiche und interessante Anforderungsprofile
Frische Impulse
Fazit
Arbeitsplatz-Design ist mindestens genauso wichtig wie ein ansprechendes Produkt-Design. Indem Arbeitgeber:innen ihr Augenmerk auf geeignete Maßnahmen im Rahmen des Vier-Säulen-Konzeptes des Job Designs legen, verändern sie Inhalte und Charakter der Jobs zum Positiven. Sie sorgen für angemessene Herausforderungen, Berücksichtigung der Individualität, Autonomie, Verantwortungsbewusstsein und tragen zum Teambuilding bei.
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